Veränderung der sozioökonomischen Kräfte

 
Letzte Woche sah ich auf Youtube ein Video, in dem ein Ökonom über die sozioökonomische Veränderung in der Welt berichtete.

Bis zum Jahr 2000 lebten wir in einer Welt, in der ein Sechstel der Weltbevölkerung, eine Milliarde Menschen über 80% des Welteinkommens verfügten.

Die restlichen fünf Milliarden Menschen mussten mit 20% auskommen.

Es wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2050 die Weltbevölkerung um drei Milliarden ansteigt: 100 Millionen in den momentanen reichen Ländern und 2,9 Milliarden in den Entwicklungsländern.
Es wird einen Unterschied von 1,1 Milliarden Menschen in reichen Ländern und 8 Milliarden in Entwicklungsländern geben.

Die ökonomischen Positionen werden sich so verändern, dass die derzeit reichen Länder 35% des Welteinkommens haben werden, und die Entwicklungsländer 65%. Das bedeutet, dass 1,1 Milliarden Menschen 35% haben werden, und 8 Milliarden 65%.
Hört sich für mich einigermaßen fair an.

Als ich diese Präsentation sah, schoss mir ein Gedanke in den Kopf: Alles ist perfekt!

Ich war etwas verwirrt, weil ich niemals so recht diese Vision einiger Gurus über die Perfektion aller Dinge angenommen habe. Ich denke, dass ich so perfekt bin, so wie ich in jedem Moment bin, und niemand sollte etwas anderes von mir erwarten, aber das ist eine andere Sache- oder doch nicht?

Es gab eine Sache, die ich verstand, als ich diesem Vortrag zuhörte: Es gibt einen Trend, der immer mehr in eine Art von Gleichgewicht führt. Aber in den Nachrichten wird oft vom totalen Gegenteil berichtet, dass die Kluft zwischen den Reichen und den Armen immer größer wird.

Der Vortragende sagt, dass in China der Mittelstand immer größer wird.
Wie ist das in einem Land möglich, dessen Regierung laut Nachrichten seine eigene Bevölkerung unterdrückt? Oder sind wir irregeführt worden?

Ich erinnere mich an meinen Text „Von der Liebe zur Macht zu der Macht der Liebe“, in dem ich schrieb, dass die Machthaber über Jahrhunderte das Wissen des mächtigsten Gesetzes des Universums – das Gesetz der Anziehung – unterdrückten, um die Macht über die Bevölkerung zu behalten.

Ich kam darauf zu sprechen, da die freien Versionen des Secret-Filmes, den einige Personen auf Youtube luden, gelöscht wurden. Ich dachte, dass dieser Film, der die Augen so vieler Menschen geöffnet hat, um die Macht der Gedanken zu sehen, für jeden frei verfügbar sein sollte und verlinkte ihn zu einer chinesischen Videoplattform.

Es dauerte nicht lange bis der Link nur folgende Nachricht zeigte:
Wir bedauern, aber aus Copyrightgründen ist dieses Video nur in Festland-China zu sehen.
Was sagt dies aus?

Das Land, das seit Jahrzehnten für seine undemokratischen Praktiken angeklagt wird, ist das einzige Land der Welt, in dem dieser lebensverändernde Film für jeden frei verfügbar ist.

Im Video, in dem der Wirtschaftsforscher über die sozioökonomische Veränderung der Welt spricht, macht er sich Sorgen über die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft der reichen Ländern. Es scheint mir, dass sich die westlichen Länder in dieser Sache selbst zugrunde richten, so wie sie es schon früher getan haben, als sie die Produktion von Gütern und alles was damit verbunden ist in Entwicklungsländer verlagerten. Aber das ist an sich keine schlechte Sache.
 

Veränderung der Gesellschaft in Maos China

 
David Rockefeller schrieb in den 1970er:

[framed_box rounded=“true“]“Was auch immer der Preis der chinesischen Revolution war, es hatte offensichtlich Erfolg … darin, eine gute Moral und einen gemeinschaftlichen Sinn zu erschaffen … Die enormen sozialen Vorteile von China profitierten stark durch eine alleinige Ideologie und Ziel … Das gesellschaftliche Experiment in China unter der Führung des Vorsitzenden Mao ist eines der wichtigsten und erfolgreichsten in der Geschichte.” New York Times, 8-10-1973[/framed_box]



Diese Stellungnahme ist eine Zusammenfassung einer oberflächlichen, historischen Forschung.
Wir müssen auch bedenken, dass Rockefeller in den 1970er nicht über so ein Wissen verfügte, das wir heute haben- dass es die gleiche Ideologie nicht schaffte, eine ähnliche Art von Entwicklung in der Sowjetunion zu schaffen, noch irgendwo anders.

Die bemerkenswerteste Sache, wenn wir an die Entwicklung Chinas denken, ist nicht die alleinige Ideologie, die das Land beschützt.

Viele Forscher sagen, dass der beachtlichste Verdienst von Mao Zedong war, dass es ihm gelungen ist, die westlichen Imperialisten aus dem Land zu jagen, die China für ihren eigenen Zweck ausbeuteten. Als China dann auf sich selbst gestellt war, hatte es die Freiheit seinen eigenen Weg zu wählen und das Land begann, sich unter seinen eigenen Bedingungen zu entwickeln.

Die chinesische Revolution hatte seinen Preis, aber jenen Preis muss man mit jenem vergleichen, den China bezahlte, als die imperialistischen Mächte das Land regierten.

Den Preis, den China für seine Unabhängigkeit und Freiheit bezahlt hat, erscheint aus dieser Perspektive in einem gänzlich anderen Licht.

Die Vision des Vorsitzenden Mao, dass die Menschen ein gemeinsames Ziel und Ideologie brauchen, sagt etwas über sein Wissen der menschlichen Natur aus, und dass er die Menschen als spirituelle Wesen sah, die von höheren Zielen motiviert werden.
 

Spirituelles Wachstum und gesellschaftliche Veränderung

 
Das letzte Mal, als ich in China war, sah ich ein Fernsehprogramm über aktuelle Themen, in dem berichtet wurde, dass China eine komplette Reform des Bildungswesens braucht. Seit Jahrhunderten wird Menschen gelehrt, dass sie auf Anweisungen von draußen zu hören haben: Kinder hören auf ihre Eltern, dann auf ihre Lehrer, dann auf Arbeitgeber und öffentliche Autoritäten. Wann sollen die Menschen lernen, selbst zu denken?

Die jetzige Situation garantiert keine nachhaltige Entwicklung. Das Programm schlägt vor, dass China Menschen braucht, die von Innen gelenkt werden.

Dies zeigte mir, dass die Führer in China sich voll bewusst sind, was die Staatsbürger brauchen, und jene Bedürfnisse haben nichts mit von Menschen geschaffenen Ideologien zu tun. Die Probleme in China sind die gleichen wie in den so genannten demokratischen westlichen Ländern.

In der Dokumentation „Was passierte mit dem Geld für Haiti?“ wurde eine Frau interviewt, die sich seit über 20 Jahren mit den Funktionen von Hilfsorganisationen beschäftigt.

Sie berichtete, dass als begonnen wurde, Geld für den Wiederaufbau Haitis zu sammeln, hatte die internationale Gemeinschaft Sitzungen in New York. Jeder hatte eine klare Erinnerung an der erfolglosen Bemühung in Ruanda und an die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, den Holocaust zu stoppen. Jeder beschwor, dass dieses Mal die gemeinsamen Ziele erreicht werden würden. Haiti sollte ein Wendepunkt bei den Hilfsleistungen werden.

„Aber es passierte nicht“, sagte die Frau.

Ich denke, es passierte doch. Es passierte nicht so, wie die Menschen es sich vorstellten, aber das macht das Ergebnis nicht geringer: Die Situation in Haiti zeigt deutlicher als je zuvor, dass Geld nichts machen kann, wenn die assistierenden Personen nicht in der Lage sind, die Menschen aus ihrer Opfermentalität zu befreien.
 

Wir erschaffen unsere eigene Realität

 
Anfang der 1980er Jahre las ich ein Buch, das ein amerikanischer Arzt geschrieben hatte.
Er beschrieb das phänomenale Talent einiger Menschen, körperliche Krankheiten zu erfinden, wenn sie ihre mentalen Probleme lösen wollten, um ein Gleichgewicht zu erreichen.

Wenn wir denken, dass der Globus ein einzelner Organismus ist, wo alles mit allem verbunden ist, können diese Gedanken auch auf die ganze Welt angewendet werden: Alles was in der Welt passiert, geschieht durch den Zweck des Globus, Gleichgewicht zu halten.

Das ist Perfektion: Wir wechseln ständig zwischen 0 und 100%. Jeder hat die Chance mit Leib und Seele zu handeln und das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Wie wir mit unseren Bemühungen Erfolg erzielen, hängt immer davon ab, wie wir uns von den Illusionen unseres Egos befreien können, und wie wir es schaffen, unsere Ängste und Dämonen zu bewältigen.

Es ist nichts falsch mit Haiti. Es ist auch nichts falsch mit China, Russland und den USA. Die Menschen überall auf der Welt schaffen ganz einfach ihre eigene Realität.

Mit diesen Gedanken über die Perfektion erscheint mir in meinem Kopf das lachende Gesicht von Mutter Teresa, und ich erinnere mich: 1979 bekam Mutter Teresa den Friedensnobelpreis.

Nachdem ich ein Buch über ihr Leben gelesen habe, war ich so beeindruckt von ihrer Arbeit in Indien, dass ich sofort zu einem Stift griff und ihr einen Brief schrieb.

Ich begann ihn mit der Bewunderung ihrer Arbeit. Ich fuhr fort mit meiner Besorgnis über die Heimatlosen in den großen Städten der westlichen Welt, die sich verlassen fühlten. Ich beendete den Brief mit dem Wunsch ihrem Team beizutreten, um meinen Beitrag bei der Hilfsarbeit zu leisten.

Ich erinnere mich deutlich an das Gefühl, als ich diesen Brief schrieb und die Erinnerung bringt mich zum Lachen:

Es handelte sich um mich, eine Person, die ein Jahr vorher einen Schlaganfall hatte, die nicht sprechen konnte und die eine schwere körperliche Behinderung hatte.

Ich war auf der Stelle bereit, bis ans Ende der Welt zu gehen, um den Menschen zu helfen, besser zu fühlen!

Mutter Theresa und ihre Assistenten beantworteten meinen Brief. Ihre Nachricht war kurz und knapp: „Bleib dort, wo du bist.“

[blockquote align=“right“]Bleib dort,
wo du bist.

Mutter Theresa[/blockquote]



Jetzt nach 33 Jahren bin ich noch immer hier, wo ich bin. Und ich sende meine Botschaft in vier Sprachen bis ans Ende der Welt.
Und ich habe das Gefühl, dass ich Teil des Teams bin.

Siehe auch:

Von der Liebe zur Macht zu der Macht der Liebe

Videos:

James Wolfensohn: The Shift of the Socio-Economic Power in the World

David Icke: We Create Our Own Reality

Yle Areena: Mother Teresa