Ein Mangel an gesunden Menschenverstand ist ein Zeichen dafür, wie verloren der Mensch in dieser Welt ist, und wie weit entfernt er von Gott lebt. Es sagt auch aus, wie wenig der Mensch sich selbst und andere liebt. Ich denke an die Worte von G.K. Chesterton: „Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche.“

Die Nahtoderfahrung von Anita Moorjani gibt eine klare Perspektive in dieser Sache. Ich präsentiere hier nicht ihre Erfahrungen im Detail, weil sie ihre Erfahrung auf ihrer eigenen Webseite beschreibt. Die unten angegebenen Videos geben darüber auch gut Auskunft. Die Sache, die mich fasziniert, ist Anitas Botschaft.

Im Koma trennte sich Anita Moorjani von ihrem Körper. Ihr Ego und all ihre kulturgebundenen und sozialen Erkenntnisse hörten auf, ihr Bewusstsein zu beeinflussen. Ihr Körper trennt sich von seinem Wesen, das einfach für die eigene Existenz bestimmt war, ohne dass es notwendig war, seine Gültigkeit zu beweisen. Es war das unbegrenzte, universelle Bewusstsein, das mit allem verbunden war. Seine Merkmale waren Liebe und Mitgefühl, und nichts und Niemand wurde dabei verurteilt.

Dieser Zustand war völlig anders als der, was Anita Moorjani während ihres Lebens erfahren hatte. Ihr Leben war voller Liebe, aber ihre eigene Einstellung zum Leben verhinderte, Erfahrungen zu ihrem wahren Ich zu machen: mit dem universellen Bewusstsein, das keine Grenzen kennt und das die bedingungslose Liebe war.

Grenzen sind in gewissem Sinne gut, weil man mit ihnen lernen kann, die Welt zu strukturieren und Einheiten wahrzunehmen. Wenn wir Dinge kategorisieren, kann das jedoch in einem Teufelskreis enden, wo unsere Entscheidungen von Angst gesteuert werden. Wir tun Dinge, die wir nicht wollen, weil wir anderen gefallen wollen, wir bestimmen, was wir essen, dass wir nicht krank würden und wir versuchen, mit unseren Taten einen Platz im Himmel für uns zu sichern und unsere eigene Spiritualität zu beweisen.

Wir denken, dass die materielle Welt die bestimmende Wirklichkeit unseres Lebens ist, und dass sich unser Leben im Rahmen seiner Gesetze und Verordnungen entwickelt. Wir stellen uns vor, dass unsere Aufgabe als geistiges Wesen sei, den Herausforderungen zu begegnen, die von der materiellen Welt geschaffen wurden. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Die materielle Welt spiegelt unser inneres Wesen wider.

Wenn wir die Schichten unseres Egobewusstseins abtragen, finden wir die Quelle des Lebens, und wir verstehen, welche mächtige Kraft wir in unserem Inneren haben. Unser Körper und unser Leben beginnt auf jeder Ebene, unser inneres Wesen zu widerspiegeln. Wir brauchen nicht zu zeigen, dass wir Geistgeschöpfe sind. Wir sind Geistgeschöpfe, weil dies unser Wesen ist.

Unsere Aufgabe in dieser Welt ist, die Kreativität und Ressourcen unseres inneren Wesen zu befreien. Wir müssen uns selbst lieben, um diese Aufgaben durchführen zu können. Wenn wir uns äußeren Kräften ergeben und ständig unseren eigenen Willen unterdrücken, richtet sich unsere innere Energie gegen uns selbst. Sie schwächt unser Immunsystem und macht uns gegenüber Krankheiten anfällig.

Als sie den Tod vor Augen hatte, verstand Anita Moorjani, dass sie sich selbst mit ihrer Einstellung zum Leben langsam umgebracht hatte, weshalb sie schlussendlich im Krankenhaus landete. Ihre Organe hatten ihre Funktion eingestellt, und die Ärzte gaben ihr ein, zwei Tage Lebenszeit. Sie beschloss jedoch in ihren Körper zurückzukehren, und sie glaubte, dass ihr neues Bewusstsein sie heilen würde.

Eine traurige Tatsache ist, dass Menschen erst beginnen, ihr Leben zu schätzen, wenn sie im Begriff sind, es zu verlieren. Anita Moorjan bekam jedoch eine zweite Chance und sie will ihre Erfahrung mit allen teilen, damit Andere nicht die gleiche Qual durchmachen müssen. Sie sagt, dass jeder, der sein Leben wirklich schätzt, es nicht für Dinge verschwendet, die er nicht mag.

Zu allererst müssen wir uns selbst lieben, weil jemand, dem es selbst schlecht geht, kann andere nicht glücklich machen. Bevor wir andere lieben können, müssen wir uns selbst lieben. Menschen sind auf der Suche nach der reinen Liebe in dieser Welt, aber um sie zu finden, müssen sie sie erst in ihrem eigenen Herzen finden.

Wir müssen lernen, wir selbst zu sein. Um uns kennenzulernen, müssen wir tiefer in unser Herz blicken, unter die Ebene des Egobewusstseins. Dort liegt die Quelle des Lebens, unsere Verbindung zum universellen Bewusstsein.

Es geht dabei nur um einen Gedanken, um eine Entscheidung. Es ist die Wahl zwischen Leben und Tod, Angst und Liebe. Wir müssen unser Ego (animal spirit) sterben lassen, um unser wahres Ich verwirklichen zu können und Gott zu dienen.

Videos:

Gregg Braden: The Key to True Harmony
Heart Math Institute: Mysteries of the Heart
Anita Moorjani: The Healing Power of Unconditional Love
Anita Moorjani: ‘Dying To Be Me’ – Interview by Renate McNay