guardians of the law

Den Medien war die Ministerin für Inneres Päivi Räsänen letzte Woche ein Dorn im Auge, als sie in ihrer Rede im Rahmen der finnisch-lutherischen Mission folgende Idee präsentierte: Wenn das weltliche Recht und das Gesetz Gottes in Konflikt kommen, solle man dem Wort Gottes folgen.

Ich denke, dies ist eher eine Selbstverständlichkeit, und ich versuchte zu verstehen, warum es um das Thema so einen Aufstand gab.

Als ich dies zum ersten Mal las, entstand bei mir sofort die Verbindung zur Ethik: Menschen sollten eher die Regeln der Ethik befolgen- und nicht gesellschaftliche Normen und Regeln. Darüber spricht auch Wayne Dyer in seiner Präsentation „How to be a No-Limit Person“ (im Video bei 37:02).

Wir sollten viel mehr tun, als bloß das Gesetz einzuhalten. Wir sind die Hüter des Gesetzes. Dann stehen wir in gewissem Sinne über dem Gesetz. Es ist die Bürgerpflicht jedes Menschen, Schwachstellen in der Gesetzgebung und verdrehte Praxen in der öffentlichen Verwaltung aufzudecken und darauf zu achten, dass die Gesetze im Einklang mit dem Gesetz Gottes – der christlichen Ethik – geschrieben werden. Ich erkenne die christliche Ethik als ein allgemeines, universelles Bewusstsein an, als einen natürlichen Zustand des menschlichen Bewusstseins, das nicht nur mit dem Christentum verbunden ist.

Die Sünde von Päivi Räsänen war der Zusammenhang, über den sie sprach: Sie hatte den Nerv, die Sache in Verbindung mit der Bibel zu bringen. Es scheint, wenn heutzutage jemand nur das Wort Bibel und Religion erwähnt, dies der sicherste Weg ist, dass den Menschen die Haare zu Berge stehen und sie beginnen ihre Objektivität zu verlieren.

Die Leute sagen, dass die Innenministerin als Politikerin keine persönliche Meinung in dieser Sache präsentieren soll, da sie auch noch für die Institution Polizei in diesem Land verantwortlich ist. Aber in der Tat steht dieser Gedanke auch auf den ersten Seiten des finnischen Gesetzes:

Was weder gerecht noch angemessen ist, kann kein Gesetz sein.

Noch deutlicher:

Das Wohlergehen des gemeinen Volkes ist das oberste Gesetz, und deshalb ist alles, was als nützlich für das gemeine Volk erachtet wird, Gesetz, auch wenn die Worte eines schriftlichen Gesetzes, anders zu verstehen sind.

Diese Gedanken sind aus dem Werk Richterregel von Olaus Petri aus dem frühen 16.Jahrhundert abgeleitet. Päivi Räsänen wäre somit in der Lage über die gleiche Sache mit einer Einleitung über das finnische Gesetz, und nicht über die Bibel zu sprechen.

Von einer Innenministerin wird nicht erwartet, dass sie als Politikerin in der Öffentlichkeit ihre persönliche Meinung präsentiert. Auf der anderen Seite hört man, dass es eine Schwäche der repräsentativen Demokratien ist, dass die politisch gewählten Vertreter nicht in Übereinstimmung ihrer persönlichen Überzeugungen handeln können, da sie an „offizielle“ Positionen ihrer Parteien gebunden sind.

Die Form wird wichtiger als der Inhalt:
Die „falschen“ Menschen dürfen nicht richtige Dinge sagen, und die falschen Taten der „richtigen“ Menschen werden als richtig präsentiert. Aus dem Licht wird Dunkelheit, aus der Dunkelheit Licht, die Engel werden zu Dämonen, wenn man das Gesetzbuch so interpretiert, wie der Teufel die Bibel liest.

Bürger kommen zu Gericht wegen ihrer „Hassreden“ oder Informationslecks, wenn sie ihre Pflicht als Bürger erfüllen und versuchen, die Schwächen der Gesellschaft aufzudecken. Die Ethik als ein Konzept kümmert sich in erster Linie um moralische Fragestellungen und in einer „freien Demokratie“ will keiner mehr etwas über so altbackene Sachen hören.

Ich las vor langer Zeit in einem Ernährungsbuch, wenn die Menschen ihre Nahrung genauso sorgfältig wie den Treibstoff ihrer Autos auswählen würden, wären wir nicht so krank.

Das gleiche gilt auch für die Art, wie wir unsere spirituelle Nahrung wählen. Ethische Fragestellungen und Moral verschwinden nicht aus unserem Leben, wenn wir sie ignorieren. Das Ignorieren führt uns in eine Unsicherheit, unter der unser geistiges Wohlbefinden leidet.

Gregg Braden stellt in seinem Video „The Language of the Divine Matrix“ (Sprache der Göttlichen Matrix) dar, dass wir in der Lage sind, eine Verbindung zu dem geistigen Bewusstsein des Universums herzustellen, und das Wichtigste in diesem Zusammenhang ist, ob wir wissen, was wir sagen oder tun (im Video bei 00:10:10).

Ich fand vor zwei Wochen ein Buch über das gesagt wird, dass es im frühen 20.Jahrhundert von Hunderten Autoren über Jahrzehnte, durch den Geist Gottes inspiriert, geschrieben wurde. Das Buch bietet so wie die Bibel ethische Richtlinien an. Es handelt sich um das „Urantia“- Buch.

Urantia ist der Name unseres Planeten, und das Buch lehrt uns über die Herkunft, die Geschichte und das Ziel der Menschheit so wie unsere Beziehung zum Höchsten Wesen, zu Gott, unserem Vater. Es verbindet die Aspekte der Wissenschaft, Philosophie und Religion, wenn es die Reise des Menschen von der Zeit bis in die Ewigkeit beschreibt.

Während ich das Buch las, war ich etwas skeptisch, aber trotz meiner Skepsis fand ich einige Textpassagen, die mir sehr gefallen:

Erinnert euch daran, dass in der Religion aller Zeitalter die alles überragende Erfahrung das Fühlen sittlicher Werte und sozialer Bedeutungen ist und nicht das Denken über theologische Dogmen und philosophische Theorien. Die Religion entwickelt sich günstig, wenn das magische Element immer mehr durch sittliche Vorstellungen ersetzt wird. (1132.4) 103:3.4

Die Verfolgung des Ideals — das Streben nach Gottähnlichkeit — ist eine ständige Anstrengung, vor dem Tode und danach… Wirkliche Religion fördert nicht sittliche Indolenz und geistige Trägheit, indem sie die leere Hoffnung unterhält, das Durchschreiten der Pforte des natürlichen Todes genüge, um mit allen Tugenden eines edlen Charakters beschenkt zu werden. (1134.5) 103:5.7

Wenn der Wille des Vaters euer Gesetz ist, dann befindet ihr euch schwerlich im Königreich. Aber wenn des Vaters Wille wahrhaftig euer Wille wird, dann seid ihr in Wahrheit im Königreich, weil dieses dadurch zu einer festen Erfahrung in euch geworden ist. Wenn Gottes Wille euer Gesetz ist, seid ihr vornehme Sklaven-Untertanen; wenn ihr aber an dieses neue Evangelium göttlicher Sohnschaft glaubt, wird meines Vaters Wille zu eurem Willen, und ihr werdet erhoben zu der hohen Stellung freier Kinder Gottes, befreiter Söhne des Königreichs. (1588.5) 141:2.2

Video:

Wayne Dyer – How to Be a No-Limit Person