In meinem Text „Bewusstsein und das Gesetz der Anziehung“ schrieb ich, dass das Bewusstsein über das Gesetz der Anziehung mir eine Erinnerung aus meiner Kindheit brachte: Als ich Märchen las, seufzte mein Herz jedes Mal, wenn sich ein unglückliches Schicksal in einen freudestrahlenden Sieg verwandelte.
Dies passierte nach dem Tod meiner Mutter, als ich schon eine Art von Weltanschauung hatte. Ich dachte, da diese Geschichten ein Produkt der menschlichen Vorstellungskraft waren, mussten sie auf der Realität dieser Welt basieren. Es stellt sich die Frage, was ein Märchen eigentlich ist, wenn durch das Gesetz der Anziehung unsere Gedanken zur Realität werden.
In den Gedanken dieser ersten Märchen ist eine Sache, auf die ich jetzt aufmerksam werde:
Als ich diese Geschichten las, beachtete ich nicht die Details. Der Rahmen, die physischen Umstände und die Umgebung waren nicht wichtig. Nur die Botschaft war wichtig.
Während ich diese „Licht in der Finsternis“- Texte in den letzten vier Monaten schrieb, habe ich mich manchmal gefragt, warum ich es mir so schwer mache. Es wäre so einfach, den Gedanken freien Lauf zu lassen, zu erklären und blumige Ausdrücke zu benutzen und die Leser den Text so interpretieren zu lassen, wie sie es mögen. Aber stattdessen meditiere ich manchmal stundenlang und es bringt mir nur ein paar Sätze. Je stärker die emotionale Ladung einer Sache ist, über die ich schreiben will, desto schwieriger wird es, sie zu analysieren.
Als ich die letzten Sätze meines Textes „Von der Liebe zur Macht zu der Macht der Liebe“ schrieb, in dem ich den Gedanken hervorhob, dass wir die Stimme unseres Egos abschalten müssen, damit wir die Stimme in uns hören können, verstand ich, was ich eigentlich hier tue: Ich versuche die Stimme meines Egos von meinen Texten fernzuhalten.
Mein Ego würde gerne erklären und nette Wörter und Phrasen benutzen, und würde nicht gerne über etwas schreiben, das ein schlechtes Licht auf mich wirft. Aber ich will diese Stimmungen meines Egos unterbinden. Was übrig bleibt, ist die Hauptsache, die von meiner inneren Stimme diktiert wird.
Wenn ich über diese Sache mehr nachdenke, begreife ich, dass ich immer diese Schreibweise benutzt habe, als ich Briefe an Behörden, Berichte meiner Rehabilitation, verschiedene Anträge und dergleichen geschrieben habe. Immer dann, wenn es wichtig war, dass der Empfänger meine Botschaft genau so versteht, wie ich es will.
Ich habe versucht, in meinen Texten alle Möglichkeiten unterschiedlicher Interpretationen zu entfernen, weil der Zweck meiner Botschaften ist, dass sie die Informationen über die Realitäten genau so übertragen, wie sie sind. In jenem Fall springt der Gedanke ganz klar aus dem Text, unabhängig von Zeit und Raum.
Wie unterscheide ich die innere Stimme von der Stimme meines Egos?
Mein Text „Die Erweckung“ war ursprünglich doppelt so lang, wie jener, den ich veröffentlichte. Seine Inhalte besitzen bis jetzt die stärkste emotionale Ladung, mit der ich mich konfrontieren musste. Bei jeder Gelegenheit versuchte mein Ego seine Kommentare und Farben in meinen Kopf zu drängen.
Als der Text fertig war und ich begonnen habe, ihn auf Englisch zu übersetzen, bemerkte ich, dass ich dauernd bei bunten Adjektiven hängen blieb. Als so meine Arbeit ins Stottern geriet, kam ich ins Grübeln, ob diese anschaulichen Ausdrücke wirklich notwendig sind, wenn ich meine Botschaft als ein Ganzes ansehe.
Als ich noch einmal alles las, bemerkte ich, dass der Text ganze Absätze hatte, die nichts aussagten, aber den Gedanken zerstreuten. Als ich diese Stimmungen löschte, war das Übersetzen kein Problem mehr. In Zukunft weiß ich jetzt: Wenn ich mich nicht mit einfachen Worten ausdrücken kann, ist es mein Ego, das spricht.
Die Gedanken, die ich oben schrieb, gelten für die Texte, die meine eigenen Erfahrungen beschreiben. Die Texte am Anfang meines Blogs, die ich jetzt als eine Art von Einstellung mit meinem Inneren sehe, entstanden auf einer ganz unterschiedlichen Art und Weise: Jene Gedanken kamen ganz einfach aus dem Nichts. Meistens befand sich der Text schon als ein Ganzes in meinem Kopf, bevor ich begann, ihn aufzuschreiben.
Im Besonderen, als ich den Text „Was ist Bewusstsein?“ schrieb, hatte ich ein sehr komisches Gefühl. An dem Tag, als ich ihn schrieb, sagte ich am Morgen zu meinem Physiotherapeuten: „Die Menschen denken, dass sie bewusst sind, wenn sie etwas wissen.“
Ich habe mir nie tiefere Gedanken über diese Sache gemacht, erst nachdem ich jene Worte ausgesprochen hatte, beachtete ich sie. Ich dachte, dass dies möglicherweise das größte menschliche Missverständnis ist. Wir haben die Vorstellung, dass Menschen, als einzelne Egos, die Wissen unabhängig voneinander interpretieren, Wissen bewältigen können. Aber die Tatsache, dass Menschen in Übereinstimmung mit ihrem Wissen, dessen sie nicht bewusst sind, agieren, wirft den Gedanken auf, dass die Menschen nicht die Beherrscher des Wissens und Bewusstseins sind.
Ein Gedanke erwacht, dass dieses Unterbewusstsein Wissen an sich ist. Es besitzt nicht nur jedes Bruchstück von Wissen, das wir uns nur wünschen können zu bewältigen, es zeigt uns auch, wie wir Wissen für unseren Nutzen anwenden. Wenn wir uns mit dieser Informationsquelle verbinden, verwässern die unterschiedlichen Interpretationen der einzelnen Egos nicht unsere Bemühungen.
Ich bin meiner Intuition mein ganzes Leben lang gefolgt, aber ich war mir dessen nicht bewusst. Es ist jetzt das erste Mal, dass ich meine ganze Aufmerksamkeit meiner inneren Stimme gebe. Ich glaube, dass es allmählich leichter für mich werden wird, meine Erfahrungen zu analysieren, wenn ich ganz aufmerksam gegenüber dem Gesamtbild bin, und nicht gegenüber diversen Interpretationen meines Egos.
Siehe auch:
Bewusstsein und das Gesetz der Anziehung
Von der Liebe zur Macht zu der Macht der Liebe
Die Erweckung
Was ist Bewusstsein?